Beispiele die Wege zeigen
Ermstalbahn Metzingen - Bad Urach

 

Die 10 Kilometer lange Ermstalbahn von Metzingen nach Bad Urach ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie mit relativ geringen Investionen eine Zweigstrecke attraktiv ausgebaut werden kann.

urach_650_m.jpg (20373 Byte)Die Bahnlinie Metzingen - Bad Urach wurde am 27. Dezember 1873 durch die private Ermsthalbahngesellschaft AG eröffnet und am 1. April 1904 verstaatlicht. In den 1960er Jahren reduzierte die Bundesbahn den Betrieb immer mehr, bis der Personenverkehr am 30. Mai 1976 schließlich komplett eingestellt wurde.

Engagierte Bürger wollten sich damit nicht abfinden und gründeten 1984 die Initiative "Pro Ermstalbahn", was vier Jahre später in die Gründung der Ermstal-Verkehrsgesellschaft mbH (später in Erms-Neckar-Bahn AG umbenannt) mündete. Im Jahr 1992 kaufte die private Aktiengesellschaft die Ermstalbahn zu einem symbolischen Preis von 1,- DM zzgl. MwSt von der Deutschen Bundesbahn. Nach und nach wuchs auch das Interesse der Gemeinden an einer Wiederinbetriebnahme der Ermstalbahn. Als Vorstufe zu einer "Vollreaktivierung" wurde im Auftrag der landeseigenen Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg zum Fahrplanwechsel am 23. Mai 1998 ein touristischer Verkehr an Wochenenden mit historischen Schienenbussen durch die DB ZugBus Regionalverkehr Alb-Bodensee (Tochterfirma der Deutschen Bahn AG) aufgenommen.
Bild: Regio-Shuttle in Bad Urach.
 
 

Infrastruktur

Im Spätherbst 1998 wurde unter Bauleitung der Albtal-Verkehrsgesellschaft mbH mit dem Ausbau der Ermstalbahn zu einer modernen Regionalbahnstrecke begonnen. Insgesamt 1,9 Millionen Euro wurden hierfür investiert:

Fahrplan & Angebot

Auf der Ermstalbahn wurde zum 1. August 1999 ein recht unkonventionelles Zug-Bus-Konzept eingeführt, das wie folgt aussieht:

Montags bis freitags werden die Züge über den Streckenendpunkt Metzingen hinaus ohne umsteigen in die Kreisstadt Reutlingen durchgebunden. In Metzingen besteht Anschluss zu den Zügen der Bahnstrecke Stuttgart - Tübingen. Mehrere Zubringer-Bus-Linien schließen Orte, die nicht direkt an der Ermstalbahn liegen, an diese an. Fahrkarten von Bus und Bahn werden gegenseitig anerkannt.
 
 
Fahrzeuge

niederflur_m.jpg (17190 Byte)Eingesetzt werden spurtstarke Dieseltriebwagen vom Typ Regio-Shuttle (Baureihe 650), die mit Klimaanlage, geräumigen Mehrzweckabteilen und Toilette ausgestattet sind. Mit seinen zwei je 257 kW starken Motoren kann der rote Triebwagen fast so schnell wie eine S-Bahn beschleunigen.

Bild: Stufenloser Einstieg vom 55 cm hohen Bahnsteig in den Regio-Shuttle


 
karte_k.jpg (3674 Byte) Wo liegt die Ermstalbahn?

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