Schienenwechsel
auf der Schnaittachtalbahn



In den Nächten 26./27. Mai, 27./28. Mai, 2./3. Juni 2003, 15./16. Juli und 16./17. Juli 2003 wurden neue Schienen entlang der Strecke zwischen Simmelsdorf und Neunkirchen am Sand abgeladen. Bereits in den Nächten vom 2. bis 5. Juni wurde mit dem Einbau und Verschweißen der ersten Schienen begonnen. Die Einbauarbeiten fanden mit einem Zwei-Wege-Bagger statt.


Eingebaut wurden neue Schienen vom Typ S 54. Das heißt diese Schiene hat ein Gewicht von 54 kg pro Meter. Die alten Schienen vom Typ S 49 (also 49 kg/m) stammten größtenteils noch aus den 1950er Jahren, waren in einem sehr schlechten Zustand und wandern nun auf den Schrott. Die neuen 30 Meter langen Schienenstücke wurden vorweg im Rail Center Nürnberg zu 120 Meter langen Langschienen verschweißt und auf gleichnamige Spezialwagen verladen. Jeweils gegen 20 Uhr setzte sich dann dieser Langschienenzug im Rail Center Nürnberg am Nürnberger Rangierbahnhof in Bewegung. In den ersten beiden Nächten kam eine ehemalige Reichsbahn-Diesellok der Baureihe V 60 der Mittelweserbahn zum Einsatz, in den weiteren Nächten eine moderne Diesellok vom Typ G 1206 des Rail Center Nürnberg. Über die nur von Güterzügen befahrene Ringbahn ging es über Dutzendteich zum Ostbahnhof und von dort weiter nach Neunkirchen am Sand. Dort wurde der Bauzug zunächst in Gleis 4 abgestellt. Da in Simmelsdorf und Schnaittach derzeit nur noch ein Gleis befahrbar ist und damit nicht mehr umgesetzt werden kann, wurde die Lok bereits in Neunkirchen ans andere Zugende rangiert und der Zug in Richtung Simmelsdorf geschoben. Außerdem wurde der Triebwagen, der normalerweise in Simmelsdorf übernachtet gegen 21 Uhr nach Nürnberg gefahren, da die Schnaittachtalbahn als sog. Stichstreckenblock betrieben wird und sich damit nur ein Zug auf der Strecke befinden darf. Nachdem die Strecke durch den Triebwagen geräumt war, wurde der Langschienenzug von Gleis 4 nach Gleis 1 umgesetzt, da nur von dort nach Simmelsdorf ausgefahren werden kann. Geschoben ging es dann mit maximal 20 km/h bis Simmelsdorf, wo am 26. Mai spätabends das erste Schienenpaar abgeladen wurde. Das Abladen erfolgt mit Hilfe eines interessanten Fahrzeugs, das auf speziellen Schienen auf dem Langschienenzug fährt. Mit zwei langen Greifarmen packt das Fahrzeug ein Schienenpaar und zieht es zum Zugschluss, so dass es dort wenige Meter übersteht. Anschließend setzte sich der ganze Zug langsam in Richtung Neunkirchen in Bewegung, während das Fahrzeug mit den Greifarmen die Schienen festhält und sich in die Gegenrichtung bewegt. Der Zug wird also quasi unter den Schienen hinweggezogen, die am Zugende über zwei Spezialwagen (die sog. „Rutsche“) vom Zug gleiten. Der gesamte Abladevorgang ging mit 1-2 Metern pro Sekunde recht flott voran. In der ersten Nacht wurde von Simmelsdorf bis zum Bahnübergang Au entladen, in der zweiten Nacht bis Hedersdorf, in der dritten Nacht bis Schnaittach und an einigen sehr schlechten Stellen zwischen Schnaittach und Neunkirchen. In den beiden Juli-Nächten war der Abschnitt zwischen Schnaittach und Neunkirchen an der Reihe. Nach dem Abladen fuhr der entladene Zug wieder zurück nach Nürnberg und der Triebwagen wurde gegen 4:30 Uhr morgens als Leerzug von Nürnberg nach Simmelsdorf gefahren und für den morgendlichen Berufsverkehr bereitgestellt.

Hier ein paar Bilder (klicken Sie auf das gewünschte Bild zum Vergrößern!)
 
Der mit der V 60 der Mittelweserbahn bespannte Langschienenzug in Neunkirchen am Sand (26.05.2003)
Entladen der ersten Schienen im Bahnhof Simmelsdorf (26.05.2003)
Betanken der Rutsche im Schienenschweißwerk Nürnberg (02.06.2003)
Rutsche von hinten (02.06.2003)
Der mit der G 1206 des Rail Center Nürnberg bespannte Langschienenzug im Nürnberger Rangierbahnhof (02.06.2003)
... in Neunkirchen am Sand nach dem Umsetzen,
... und bei der nächtlichen Durchfahrt im Bahnhof Schnaittach
Einbau und Verschweißen der neuen Schienen beim Bahnübergang Au zwischen Hedersdorf und Simmelsdorf (02.06.2003)

 

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